Die Geschichte der SCHAARHÖRN

1908-14 als "Peildampfer" und für Repräsentationszwecke des Hamburger Senats in Fahrt.
Ab 4.8.1914 Führerboot der Hilfs-Minensuch-Division Cuxhaven; 16.3.1918 Untersuchungsfahrzeug alte Ems, ab 15.11.1918 Wohn- und Untersuchungsfahrzeug alte Ems sowie Wohn- und Verpflegungsschiff des Arbeiter- und Soldatenrates, vom 4.2.1919 bis 1925 aufgelegt. Seit 1925 wieder als Peil- und Bereisungsdampfer eingesetzt. Ab 1.3.1945 Evakuierung von Flüchtlingen aus Swinemünde, Pillau, Hela, Neufahrwasser, Stolpmünde und Sassnitz. Danach als Vermessungsschiff ab Cuxhaven in der Elbmündung bis 15.1.1972 im Staatsdienst. Als Museumsschiff in Cuxhaven im Kugelbakenhafen und am Brunsbüttelhöft. Am 30.8.1973 nach England verkauft.

 

In England bis 1979 an der Ostküste (Newcastle) gastronomisch genutzt. 1979 an die Westküste überführt und dort aufgelegt. Die SCHAARHÖRN sollte die Keimzelle eines Museumshafens in Maryport werden, verkam dort jedoch völlig. 1990 aus Mitteln des Commerz-Collegiums zu Altona, einer Traditionseinrichtung Altonaer Kaufleute, gekauft und per Dockschiff nach Hamburg überführt. 1993 Aufnahme als erstes Schiff in die Hamburger Denkmalliste.

 

1990 - 1995 wurde das Schiff als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch Jugend in Arbeit Hamburg e.V. auf der Vereinswerft im Hamburger Binnenhafen unter Aufsicht des Germanischen Lloyd grundlegend restauriert. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit (Personalkosten), der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (Restpersonalkosten und Sachkosten) sowie durch Spenden aus der Hamburger Wirtschaft. Nach Fertigstellung Übergabe an den neuen Eigentümer, den Förderverein DS SCHAARHÖRN e.V., der sich später in Dampfer SCHAARHÖRN e.V. umbenannte. Im Jahr 2002 wurde das Eigentum an die Stiftung Hamburg Maritim übertragen.

 

Die SCHAARHÖRN wird seit 25. Mai 1995 von einer ausschließlich ehrenamtlich tätigen Besatzung als fahrendes Museum in Betrieb gehalten. Das Schiff bietet in der Fahrsaison (Mai - Oktober) Traditionsfahrten für jedermann an und kann auch für Gesellschaften gechartert werden. Im Winterhalbjahr liegt die SCHAARHÖRN im Traditionsschiffhafen/Sandtorhafen in Hamburg und kann für Veranstaltungen gemietet werden » Wintermiete. Der Betrieb obliegt dem Verein Freunde des Dampfschiffs SCHAARHÖRN e.V., siehe auch Mitarbeit an Bord.


Eignerfolge Heimathafen Unit.Signal
 

1. Freie und Hansestadt Hamburg; Baudeputation. Sektion für Strom- und Hafenbau (1908-25?)

Hamburg  --

2. Deutsches Reich, Wasserstraßenamt Cuxhaven; ab 1949 Bundesrepublik Deutschland, Wasser- und Schiffahrtsamt Cuxhaven (1925-1972)

Hamburg

WBTJ
DSJE DBEL

3. Hermann Ropeter, Cuxhaven
(10.6.1972 - 30.7.73)

Hamburg --

4. Keith Schellenberg, Isle of Eigg, Inverness Shire (1.8.1973 - Aug. 1979)

Buckie/
Schottland

--

5. William Griffin Treolar sen. Amos und William Treolar, Maryport
(Aug. 1979-1983)

Maryport/
Schottland

--

6. Maryport Steamship Company Ltd Direktor Amos Treolar (1983-1989)

Maryport/
Schottland

--

7. The Solicitor for the Affairs of Her Majesty´s Treasury (Finanzministerium), London, als Zwangsverwalter (1989)

Maryport/
Schottland

--

8. Dampfer SCHAARHÖRN e.V. Hamburg (1989-2002)

Hamburg

DQDS

9. Stiftung Hamburg Maritim Hamburg
(ab 2002)

Hamburg

DQDS


Literaturhinweise

  • Joachim Kaiser, Staatsdampfer SCHAARHÖRN
  • Hrsg. Dampfer SCHAARHÖRN e.V., Faksimiledruck Lieferbedingungen für D. SCHAARHÖRN, Hamburg 1907, Pflichtenheft.
  • Ulrich Grobe/Joachim Kaiser, SCHAARHÖRN

Denkmalschutz für bewegliche Denkmäler

Freie und Hansestadt Hamburg – Kulturbehörde – Denkmalschutzamt
Brief vom 29.09.1992 an den Förderverein DS „Schaarhörn“ e.V.
- Betr.: Unterschutzstellung des Dampfschiffes „Schaarhörn“

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